Das „gute“ und das „böse“ Hochhaus
WahlkreisAm Schöneberger Ufer in Kreuzberg entsteht ein Holz-Hochhaus, mit Platz für Projekte und einem Drittel Sozialwohnungen, der Gegen-Entwurf zum Büro Tower von Amazon an der Warschauer Bücke
So könnte es gehen, der Umbau der Stadt zu einer menschenfreundlichen und lebenswerten Metropole. In der Häuser einladend wirken und nicht Ausdruck der finanziellen Macht des Eigentümers sind. Sondern Ergebnis einer gemeinsamen, auch finanziellen, Kraftanstrengung, bei der möglichst viele mitgenommen werden und für alle ein Platz gefunden werden soll. Bei der das ökologische und soziale Anliegen miteinander verbunden werden.
Dies sind Gedanken, die mir durch den Kopf gehen, als ich vor wenigen Tagen die Bilder des Entwurfs des geplanten Hochhaus am Anhalter Bahnhof betrachten konnte. Allein schon die Bau-Materialien machen den Unterschied – fast nur Holz und Grün statt Stahl und Beton.
Dazu die geplante Nutzung: 15 Prozent der 18.000 Quadratmeter Nutzfläche sind für soziale Infrastruktur vorgesehen, 25 Prozent für Gewerbe und 60 Prozent für Wohnen. Davon wiederum sollen ein Drittel preisgebundene Wohnungen sein, ein Drittel bezahlbare genossenschaftliche Wohnungen und ein Drittel privat finanzierte Eigentumswohnungen. Mit dem Erlös aus deren Verkauf sollen wiederum die anderen Wohnbereiche querfinanziert werden. Dabei sollen unterschiedliche Typologien berücksichtigt werden, vom betreuten Wohnen für Jugendliche und Demenzerkrankte bis hin zu Studentenstudios und sogenannte „Jokerzimmer“ für kurzfristigen Mehrbedarf an Platz. Auch sollen die Wohnungen so angeordnet werden, dass auf den Etagen eine Durchmischung stattfindet. Das Dachgeschoss ist selbstverständlich öffentlich zugänglich.
Dies alles ist eine konkrete Antwort auf die gesellschaftlichen Fragen, denen wir uns in den kommenden Jahren stellen müssen. Wie bekommen wir angesichts der Klimakrise den enormen Flächen- und Energieverbrauch der Städte (Gebäude sind für knapp die Hälfte des Energieverbrauchs und gut die Hälfte des Müllaufkommens in Form von Bauschutt verantwortlich). Wieder mal ist mein Wahlkreis ganz vorne mit dabei bei der Entwicklung von konkreten Alternativen. Und buchstabiert die Richtungsentscheidung durch.
Etwas ausführlicher beschreibt Uwe Rada in der taz das Holz-Hochaus:
https://taz.de/Hoechstes-Holzhaus-Deutschlands/!5744719/
Sehr spannend zu lesen beschreibt Ralf Schönball im Tagesspiegel den dahinterliegenden gesellschaftlichen Konflikt (leider noch hinter einer Pay-Wall):