Mitten in meinem Wahlkreis am Schlesischen Tor soll einer Arztpraxis, die sich besonders um Suchtkranke kümmert, der Mietvertrag nicht verlängert werden.
Die Gemeinschaftspraxis am Schlesischen Tor ist neben allgemeinmedizinischen Behandlungen eine der wichtigsten Anlaufstellen für Suchtprävention, suchtmedizinische Betreuung und psychische und psychosomatische Behandlungen in Berlin. Der Patientenstamm reicht von jung bis alt, die Praxis bedient sechs verschiedene Sprachen und ist aufgrund dessen Anlaufstelle für über 5.000 Menschen im Jahr.
Nun läuft zum Jahresende der Mietvertrag der Praxis aus und soll nicht verlängert werden. Eine Katastrophe für den Kiez und den umliegend wohnenden Patientenstamm. Gerade der Standort am Schlesischen Tor macht die Praxis so wertvoll im Kampf gegen die Drogensucht. Ein Umzug in einen anderen Bezirk der Stadt Berlin würde die Unterstützung für Menschen mit Suchtproblematiken dramatisch verschlechtern und neue Praxisräume in der Nähe des jetzigen Standortes zu finden ist unwahrscheinlich. Hinzu kommt, dass kürzlich Berlins größte Anlaufstelle für Heroin-Substituierte aus der Gegend wegegezogen ist. Die Gemeinschaftspraxis am Schlesischen Tor hat viel aufgefangen, was dieser Umzug ausgelöst hatte. Ein Wegfall dieser Praxis würde die Drogenproblematik rund um das Schlesische Tor und die Gegend weiter eskalieren – für die Patient*innen und die Anwohner*innen.
Deswegen setze ich mich für den Fortbestand der Gemeinschaftspraxis am Schlesischen Tor ein. Es geht darum Menschen zu helfen, eine wichtige Infrastruktur zu erhalten und dass der Kiez am Schlesischen Tor für alle lebenswert bleibt.
Wieder einmal zeigt sich wie ungeschützt Gewerbemieter*innen sind und wie sehr dieses Problem uns alle betrifft. Deshalb hatte ich bereits in der letzten Legislaturperiode in den Deutschen Bundestag ein Gewerbemietgesetz eingebracht, dass kleine Gewerbetreibende und Soziale Träger vor übertriebenen Mieterhöhungen und ungerechtfertigten Kündigungen schützt sowie einen Anspruch auf Verlängerung von Mietverträgen beinhaltet. Leider fehlt für dieses Gesetz zur Zeit eine Mehrheit im Parlament.
Am 22. November soll von 15:00 bis 17:00 Uhr vor der Praxis in der Köpenicker Straße 1 demonstriert werden. Ihr seid gerne eingeladen die Praxis hierbei zu unterstützen, für ein Friedrichshain-Kreuzberg, in dem alle Menschen einen Platz haben.