Nicht in unserem Namen – Erfolgreiche Gegendemonstration gegen den rassistischen „Frauenmarsch“ der AfD am 17. Februar
Antidiskriminierung, Bürger*innenrechte, WahlkreisGemeinsam mit Christian Ströbele (meinem Vorgänger im Bundestag) und Katrin Schmidberger (mietenpolitische Sprecherin der grünen Fraktion im Abgeordnetenhaus) demonstriere ich gegen den sogenannten Frauenmarsch aus dem Umfeld der AfD. Weil Gegendemonstranten alle Wege blockierten, war kurz vor dem Checkpoint Charly Schluss.
Der Aufruf zur Gegendemonstration:
Am Samstag, den 17. Februar 2018 mobilisiert die AfD für einen rassistischen „Frauenmarsch“ durch Kreuzberg. Das wollen wir so nicht hinnehmen und laden alle ein, mit uns gemeinsam gegen die Rechtspopulist*innen und ihre Parolen zu demonstrieren.
„Diese Instrumentalisierung des Feminismus und generell aller Frauen* für rechte Parolen und Hass wollen wir niemals akzeptieren – und erst recht nicht in unserem Bezirk. Deswegen sagen wir: Nicht in unserem Namen! und stellen uns den AfDler*innen am Samstag entschieden entgegen.“ sagt Silvia Rothmund, Mitglied des Geschäftsführenden Ausschuss von Bündnis 90/Die Grünen Friedrichshain-Kreuzberg.
Auch Canan Bayram, MdB Bündnis90/Die Grünen, ist alarmiert: „Gerade in Zeiten, in denen Debatten um #MeToo deutlich machen, dass sexualisierte Gewalt in unserer Gesellschaft allgegenwärtig ist, nehmen sich Rechtspopulist*innen und Rechtsnationalist*innen die Dreistigkeit heraus, einzelne Gruppen für ihre rassistische Agenda zu benutzen, um Hass zu schüren. Das ist inakzeptabel und deswegen werde ich an der Gegendemonstration teilnehmen.“
Die Berliner Grünen stehen dafür, dass der Kampf für das Selbstbestimmungsrecht von Frauen* und Anti-Rassismus sehr wohl zusammen gehen. Nur als Beispiel sei hier der jährlich vergebene Hatun-Sürücü-Preis genannt. Mehr Informationen finden Sie hier: https://gruene-fraktion-berlin.de/hsp
Anders Leyla Bilge: sie ist AfD-Mitglied und selbsternannte Frauenrechtler*in. Sie ruft mit ihrem Verein zum „Marsch der Frauen“ vom Mehringplatz bis zum Kanzler*innenamt auf. Ihrem Ruf folgen AfDler*innen, Rechtspopulist*innen und Rechtsnationalist*innen. Denn unter dem Deckmantel des Feminismus und dem angeblichen Kampf für Frauen*rechte bedient sich Bilge rassistischer und anti-muslimischer Argumente und hetzt pauschal gegen Geflüchtete, Muslim*innen und Migrant*innen. Für sie sind deutsche Frauen* ausschließlich Opfer sexualisierter Gewalt durch „illegal nach Deutschland eingereister“ Krimineller. Dabei spricht die AfD selbst Frauen* das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben und Lieben ab und verharrt in Geschlechterrollen der 1950er Jahre, nach denen der Platz von Frauen* auf die Küche beschränkt sein sollte.
Die Gegendemonstration wird durch zahlreiche Bündnisse und Gruppen unterstützt. Aktuelle Informationen finden Sie hier: https://www.facebook.com/events/552741955086912/ und unter #niun1702 Zur Gegenkundgebung: Los geht‘s am Samstag, 17.02.2018 ab 14.00 Uhr. Aktuell sind drei Gegenkundgebungen um den Mehringplatz angemeldet: Stresemannstraße (nah am Willy-Brandt-Haus), Mehringplatz / Gitschiner Straße und Franz-Klühs-Straße (Ecke Friedrichstraße). Die AfD plant ab Hallesches Tor Richtung Norden bis zum Kanzler*innenamt zu laufen.